Wichtiges zum Thema Gesundheitswesen

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08.04.2011 Bleibt unser Gesundheitswesen bezahlbar?

Geschichtliches

Jürgen Matkovic von der WMF-BKK war zu Gast bei den IG-Metall-Senioren. Über zwei Stunden vermittelte er in Wort und Bild Daten und Fakten zum Gesundheitswesen. Matkovic stellte zunächst die Geschichte der WMF BKK dar, die es seit dem Jahr 1884 gibt. Im Jahr 1996 wurde die Kasse für alle Interessierten geöffnet.

Deutlich weniger Kassen

Von ehemals 1100 Krankenkassen sind momentan noch 163 übrig. Matkovic glaubt allerdings, dass der Trend des Kassensterbens rückläufig ist; das wiederum sei vernünftig, da somit eine gewisse Konkurrenz bestehe, die bei weniger Kassen nicht mehr vorhanden wäre und eventuelle Absprachen sehr viel leichter möglich wären.

Sparen großes Thema

Dass gespart werden muss, sei unvermeidlich, und um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, komme man auch an Beitragserhöhungen nicht vorbei. Durch die Fallpauschale würden in den Krankenhäusern lange Liegezeiten vermieden. Trotzdem sei eine Kostendeckung bei den Krankenhäusern nicht vorhanden und es ist unausweichlich, unrentable Abteilungen aufzugeben. Besonders betrüblich sei dies, wenn davon lokale Einrichtungen - Beispiel Geburtshilfeabteilung der Helfenstein Klinik - betroffen seien.
Neben den Krankenhäusern sind laut Matkovic die Arztkosten und besonders die Arzneimittel Kostentreiber. Spannend fanden die Senioren die Kostenentwicklung sowie den Verteilungsschlüssel. Denn die Kassen bekommen für Rentner höhere Zuweisungen aus dem von den Versicherten finanzierten Topf. Für jüngere Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen wird dementsprechend weniger ausgeschüttet.
Jürgen Matkovic sprach die Naturheilverfahren an, ein aktuelles Thema, über das Experten wieder intensiv beraten. Doch auch in diesem Bereich geht es um Finanzierungsfragen.

Matkovic erwähnte dann die Kopfpauschale, der Weg dazu sei geebnet, einige Kassen kassierten bereits einen Zusatzbetrag von acht Euro pro Monat. Dieser Betrag könne in den nächsten Jahren auf bis zu 40 Euro pro Monat steigen, da der Deckungsbeitrag der Kassen nicht mehr ausreiche, um die anfallenden Krankheitskosten zu decken. Matkovic ging dann auf Besonderheiten im Gesundheitssystem ein und auf das Auseinandertriften von Medizin und Ökonomie. Nach dem Referat wurde noch heftig über das Gehörte diskutiert.

Weiter großer Informationsbedarf

Das allgemeine Resümee war, dass diese eine Veranstaltung nicht ausgereicht hat, um ein solch umfangreiches Gebiet zu erläutern, ein weiterer Termin wurde deshalb bereits für den Herbst geplant.

Letzte Änderung: 09.04.2011