Arbeit sicher und fair - Konferenz

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23.10.2013 Nach der Befragung "Arbeit sicher und fair" hat die IG Metall Baden-Württemberg in der betriebspolitischen Konferenz in Karlsruhe deutlich gemacht, das Beteiligungsorientierung ernst genommen wird.

Alternsgerechtes Arbeiten und betriebliche Weiterbildung im Fokus

Karlsruhe - "Unsere Beschäftigtenbefragung ist der Auftrag der Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie an die IG Metall für eine beteiligungsorientierte Betriebspolitik", erklärte Jörg Hofmann, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg gestern Vormittag in Karlsruhe. "Vor uns liegen gewaltige Themen, die wir nur gemeinsam erfolgreich bearbeiten können. Mit unserer betriebspolitischen Konferenz wollen wir nun die Herausforderungen der Zukunft benennen und Lösungen für diese entwickeln."
Hofmann sieht vor allem in den Bereichen demographischer Wandel und berufliche Weiterbildung enormen Handlungsbedarf für die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie. Rund die Hälfte der Befragten haben die Einschätzung, dass ihr Betrieb schlecht oder gar nicht auf älter werdende Belegschaften vorbereitet ist.
Dr. Martin Kuhlmann vom Soziologischen Forschungsinstitut in Göttingen: "Dass Maßnahmen einer alters- und alternsgerechten Gestaltung der Arbeit bislang noch wenig verbreitet sind, zeigt sich auch in anderen Studien." Eine Demographie taugliche Gestaltung von Arbeit erfordere ein breites Bündel unterschiedlicher Maßnahmen. "Erweiterte Handlungsspielräume in der Arbeit und mehr Mitsprache bei der Gestaltung der Arbeitsabläufe und Arbeitsbedingungen spielen hierbei eine wichtige Rolle."
Zum demographischen Wandel gehöre auch das Thema Altersteilzeit, so Hofmann. "Wir müssen flexible Übergangsmodelle passgenau gestalten. Hier ist auch die Politik in der Pflicht, die nötigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen." Er betonte auch, dass gerade vor dem Hintergrund älter werdender Belegschaften, der Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unantastbar ist.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Bullinger, Senator, Fraunhofer-Gesellschaft, legte in seinem Vortrag den Fokus auf die steigenden Flexibilitätsanforderungen in den Betrieben: "Die Volatilität von globalen Angebots- und Nachfragemärkten führt zu hohen Flexibilitätsanforderungen an Unternehmen und ihre Belegschaften. Die Erfolge in Deutschland um die Humanisierung der Arbeit ermutigen uns, auch diese Herausforderung aktiv anzugehen. Für eine "gute Arbeit" muss dabei stets der Mensch im Mittelpunkt stehen."
Rund 400 Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertreter aus ganz Baden-Württemberg nahmen an der Konferenz teil.
An der zwischen Mitte Februar und Ende März bundesweit durchgeführten Beschäftigten-Befragung haben sich insgesamt 514.134 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus über 8.400 Betrieben beteiligt. Davon kamen rund 150.000 Fragebögen, etwa 30 Prozent der Rückläufer, aus Baden-Württemberg.

Letzte Änderung: 23.10.2013