Senioren Arbeitskreis Geislingen

Senioren Geislingen

04.04.2012 Ehrenämter angesehen oder Zeitvergeudung?

03.04.2012
Gerhard Siehler und sein Engagement bei der IG-Metall

Eigentlich hatte der gelernte KFZ - Mechaniker keine Ambitionen seinen Weg mit der IG- Metall zu gehen als er bei Kurfess - Gebäudetechnik mit seiner Arbeit begann. Doch kaum ein dreiviertel Jahr beschäftigt wurde von den Kollegen die Bitte sich als Betriebsrat einzubringen an Gerhard Siehler herangetragen. Jahrelang setzte er sich für die Belange der Kollegen ein; kämpfte mit der Belegschaft für eine gute Zukunft bei fairen Arbeitsbedingungen und angemessener Bezahlung.
In diese Zeit fiel 1977 der 4 Tage dauernde Handwerkerstreik sowie Beteiligungen an Warnstreiks beim 17 Tage währenden Arbeitskampf 1993 für eine kürzere Arbeitszeit und mehr Lohn. Er lernte in seiner Laufbahn Menschen kennen Anton Knocke, W. Rister noch als Gewerkschaftssekretär und Karl Buckenberger, die ihm immer weitere ehrenamtliche Aufgaben zumuteten. So wurde er Mitglied in der Ortsverwaltung , ein Amt das er 32 Jahre ausübte; er betätigte sich 23 Jahre lang als Arbeitsrichter für das Handwerk und hatte immer ein offenes Ohr für die Kollegen. War Vertreter in der Innungskrankenkasse zuletzt sogar im Vorstand, dabei hat er die enormen internen Fusionen der Kasse hautnah miterlebt. Als im Jahr 2004 die Firma Kurfess insolvent wurde mussten Verträge mit der Betriebsleitung über Abfindungen ausgehandelt werden. Leider sind diese Verträge teilweise bis heute noch nicht in allen Einzelheiten umgesetzt, so dass es nach wie vor mit dem ehemaligen Konkursverwalter bzw. den neuen Eigentümern zu Rechtsstreiten kommt. Er haderte damals mit den Harz IV - Gesetzen, die er arbeitnehmerfeindlich einstuft; bringen diese doch nur dem Staat Geld und der betroffene Arbeitnehmer bleibt auf der Strecke Ein Gesetz, das er der SPD Partei bis heute nicht verzeiht. Ab der Zeit der Arbeitslosigkeit liess sich G. Siehler überreden sich als Berater bei der Rentenversicherung zu betätigen. Diese Tätigkeit erfordert viel Wissen und Fingerspitzengefühl bei verdächtigen Rentenbescheiden. Es ist oft mühselig den Hilfesuchenden zu erklären, das in der Regel diese Verträge mit oft sehr geringem Rentenanspruch korrekt sind. Die aufgeführten Tätigkeiten sind allesamt ehrenamtlich. Es gibt kaum Auslagenerstattung. Das Ehrenamt ist von der Politik gerne gesehen; sparen diese unbezahlten Ämter doch eine Menge Personal, das die Behörden stellen müssten. Der Staat spart; aber der Arbeitgeber sieht diese Tätigkeiten, die oft eine unbezahlte Freistellung von der Berufstätigkeit erfordern eher als unnütze Tätigkeit an, die nur Arbeitszeit vergeudet Und der Staat lässt diesen dringend benötigten Personenkreis im Stich. Ein paar Worte zur Rente. Durch die Erhöhung des Renteneintrittsalters wird die Rente zum Almosen, so bleiben einem Rentner der 2555 Euro Brutto im Arbeitsleben verdiente gerade noch 1011 Euro und hiervon muss noch der Krankenkassenbeitrag bezahlt werden. Der Hinzuverdienst, der nach Vorstellung der Arbeitsministerin v. d Leyen erhöht werden soll, ohne dass an der Rente gekappt wird ist auch fragwürdig.. Wie steht es hier mit der Witwenrente, wenn eine eigene Rente zur Witwenrente besteht? Wird die Witwenrente doch anteilmässig gekürzt? Wie geht es weiter mit der Betrieblichen Altersversorgung (Betriebsrente), wenn das EU - Recht umgesetzt wird und die Einlagen erhöht werden müssen. Hier kommen immense Kosten auf die Betriebe zu, was zur Folge haben kann, dass die Betriebsrenten bis zu 25 % gekürzt werden müssten. Noch ist es nur im Gespräch aber nach vielen (geheimen) Verhandlungen werden sich die Brüsseler Bürokraten kaum ohne ein für die BRD negatives Ergebnis heimschicken lassen.

Letzte Änderung: 04.04.2012