Über 16000 Menschen im Warnstreik

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03.05.2012 Mit zahlreichen Warnstreiks und Kundgebungen haben in über 40 Betrieben bis zum Mittag mehr als 16.000 Menschen deutlich gemacht, dass sie mehr Wert sind als das "Angebot" der Arbeitgeber.

Starke Beteiligung

In Neckarsulm beteiligten sich über 7.000 Beschäftigte aus verschiedenen Betrieben an einer Kundgebung vor dem Werkstor von Audi. In Stuttgart folgten mehr als 3.000 dem Aufruf der IG Metall zum öffentlichen Warnstreik bei Porsche in Zuffenhausen.
Weitere Aktionen fanden bis zum Mittag unter anderem statt bei Bizerba Meßkirch, Hansgrohe Schiltach, Witzenmann Kieselbronn, BoschRexroth, Horb, Valeo Wischer, Bietigheim-Bissingen, SKF, Hockenheim, König Metall, Gaggenau, Bosch Verpackungstechnik Crailsheim, Allweiler Radolfzell.
Gestern (2. Mai) waren in den Spät- und Nachtschichten noch weitere gut 7000 Beschäftigte den Aufrufen der IG Metall gefolgt und sind zu Kundgebungen zusammengekommen oder früher in den Feierabend gegangen. Unter anderem bei Mercedes Benz/EvoBus in Mannheim sowie dem Mercedes Benz Werk in Gaggenau.
Damit haben seit dem Ende der Friedenspflicht am 28. April bisher fast 40.000 Beschäftigte an den Warnstreiks in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie teilgenommen.
IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann sieht darin ein unmissverständliches Zeichen an den Arbeitgeberverband: "Südwestmetall erhält nun die Quittung für seine Hinhaltetaktik in der Friedenspflicht. Die Botschaft unserer Kolleginnen und Kollegen lautet: Schluss mit den Pirouetten!"
Der Verhandlungsführer der IG Metall im Südwesten betonte erneut, ohne tragfähige Lösungen zu den Themen Entgelt, Leiharbeit und Übernahme werde es keinen Abschluss geben "Nur die Suche nach Lösungen in allen drei offenen Fragen ebnet den Weg ans sichere Ufer", so Hofmann.
Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und dual Studierenden sowie erweiterte Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeit. Die vierten Verhandlungen für die 800.000 Beschäftigten der Branche finden am 8. Mai in Sindelfingen statt. Ein weiterer Gesprächstermin wurde für den 15. Mai festgelegt.

Ab nächste Woche Warnstreiks auch in Göppingen und Geislingen

Ab der nächsten Woche sind auch alle Beschäftigten in Göppingen und Geislingen zu Warnstreiks aufgerufen. Die genaue Planung wird in den Betrieben noch bekannt gegeben.

Da am 08. Mai die nächsten Verhandlungen terminiert sind, heißt es laut und stark deutlich zu machen, dass wir uns nicht abspeisen lassen. Wir wollen Mehr&Fair.

Wir wollen 6,5% mehr Geld
Wir wollen die unbefristete Übernahme junger Menschen nach der Ausbildung
und
Wir wollen faire Bedingungen und mehr Mitbestimmung bei Leiharbeit.

Lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir uns nicht verarschen lassen!

Letzte Änderung: 03.05.2012