Lebensmittel - bio und fair

Bio und Fair Siegel

03.10.2012 Sonja Pfau als Gastreferentin bei den IG Metall Senioren

Fundiertes Wissen und ehrliches Angagement ließen die Senioren zu aufmerksamen Zuhörern werden, als die Umweltbeauftragte der Stadt Geislingen Sonja Pfau über die zwei Themengruppen Bio - Produkte und fairen Welthandel referierte. Nach Vorstellung der verschiedenen Bio Siegel unter Anderem, Bioland, Demeter, Naturland erklärte Frau Pfau die Unterschiede zur konventionellen Lebensmittel Erzeugung. Ziel ist dabei, eine möglichst gesunde Ernährung zu gewährleisten, Im Gegensatz zur konventionellen Lebensmittelüberwachung ist bei Bio das Kontrollverfahren sehr dicht. Durch diese Dichte werden auch kleine Scandälchen aufgedeckt, welche zu 100% rückverfolgbar sind.
Bei Bio versteht sich auch von selbst, dass die Nutztiere weitestgehend artgerecht gehalten werden, das bedeutet, dass diese Tiere die Möglichkeit haben den Stall zu verlassen und einen "Ausflug" auf die angrenzende Weide an die frische Luft zur artgerechten Nahrungssuche machen können. Für den Landwirt hat das leider den Nachteil, dass die Tiere langsamer wachsen. Da kaum Verhaltensstörungen und ansteckende Krankheiten auftreten kann auf Antibiotika verzichtet werden und der Verbraucher bekommt gesundes Fleisch.
Konventionell sind Tiere auf engstem Raum eingepfercht, stehen Tag für Tag auf Spaltenböden, können sich an den geschlitzten, schmutzigen, scharfkantigen Bodendielen verletzen, und ziehen sich schlecht heilende Wunden zu. Oftmals kommt dadurch Fleisch von kranken Tieren in den Handel. Weiter erläuterte Frau Pfau die Vorteile der biologischen Lebensmittel, Getreide, Obst, Gemüse. Durch die weitgehende Selbstverpflichtung auf Pestizide und giftige Spritzmittel zu verzichten ist das Allergie Potenzial für den Verbraucher wesentlich geringer. Meist sind Bio - Lebensmittel gesünder, da mehr wert gebende Inhaltsstoffe vorhanden sind, bei kaum vorhandener Nitrat - und Pestizid Belastung. Während konventionell angebaute Obst, Getreide und Gemüsearten oft mit einem von der EU erlaubten Giftcocktail belastet sind. Laut einer Statistik kaufen Anhänger von biologischen Lebensmitteln weniger Fleisch, sodass der geringe Mehrpreis für Bio Lebensmittel kaum ins Gewicht fällt. Zumal die Ausgaben für Lebensmittel von 44 % in den 1950 er Jahren auf 19,4% heute gesunken sind Das Zweite Thema fairer Handel. Das sind Waren aus den Weltläden; früher Dritter Welt Laden. Hier hat sich der Begriff Weltladen durchgesetzt. Ausgestattet mit dem Fairtrade Siegel Es gibt derzeit über 800 Weltläden und Aktionsgruppen in der Bundesrepublik Deutschland die fair gehandelte Waren anbieten. Das Fairtrade Siegel definiert Transparenz und Respekt, Sozialverträglichkeit, Umweltverträglichkeit und die Bezahlung eines fairen Preises, der immer stabil bleibt und den Erzeugern ein Leben in Würde ermöglicht. Durch eine Fairtrait - Prämie können soziale Einrichtungen (Schulen) in den Erzeugergebieten gebaut werden. Kinderarbeit ist verboten; die Kinder gehen in die Schule, statt ganztägig zu arbeiten um der Familie ein kümmerliches Leben zu ermöglichen. Die Handelsbeziehungen sind langfristig geplant. Frau Pfau trägt sich mit dem Gedanken zusammen mit der Stadt Geislingen eine Fairtrade Town entstehen zu lassen. Hierzu soll die örtliche Gastronomie und der Handel eingebunden werden. Das Thema bio und fair ist ein Thema, das in der kurzen Zeit nicht vollständig behandelt werden konnte. Aber der Streifzug machte in einer nachfolgenden Diskussion deutlich wie stark das Interesse an fairem Welthandel und an biologisch erzeugten Nahrungsmitteln ist. Klaus - Peter Steiner

Letzte Änderung: 04.10.2012