Weiterer Arbeitsplatzabbau bei Geschmay?

Betriebsratsvorsitzender Thomas Böhringer wirbt in seiner Ansprache für den Standort in Göppingen

13.02.2009 Droht Geschmay ein weiterer Arbeitsplatzabbau? - Verhandlungen zum Abbau von 110 Arbeitsplätz

In einer Betriebsversammlung am Donnerstag wurden die Beschäftigten von Geschmay über den Stand der Verhandlungen zum Abbau der 110 Arbeitsplätze informiert. Für die Arbeitnehmervertreter ist vor allem die Nichtteilnahme von Albany Verantwortlichen an den laufenden Verhandlungen inakzeptabel. Keiner auf der anderen Seite, der Rede und Antwort steht, wohin die Reise bei Geschmay wirklich geht. Nach wie vor ist es für die Belegschaft unverständlich, warum gerade in Göppingen kaum noch ein nennenswertes Zeichen von der Geschäftführungsebene gesetzt wird. "Alles wird abgezogen und an den anderen Standorten gefertigt", beschreibt Thomas Böhringer, Betriebsratsvorsitzender. Die Versammlungsteilnehmer teilen seine Befürchtung, dass mit dem Abbau von 110 Stellen noch nicht das Ende erreicht ist.

Im Anschluss an die Betriebsversammlung haben die Beschäftigten und die IG Metall auf ihre Situation auf dem Marktplatz in Göppingen hingewiesen. In einer schriftlichen Information an die Bevölkerung machten die Betriebsräte deutlich, was ihrer Meinung nach vom Management versäumt wurde. Zuvor formulierten die Betriebsräte in einer offenen Mitteilung, die an alle Albany Beschäftigten weltweit verteilt wurde, welche Versäumnisse in der Kundenbetreuung und in der Gewinnung der Märkte festgestellt wurden. In der Hoffnung, dass Konzernleiter Morone sich den Themen annimmt und mit den Vertretern vor Ort in Gespräch kommt. "Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wir noch Gehör finden und unsere Argumente greifen", so Böhringer. Auch für die IG Metall Bevollmächtigte Renate Gmoser ist die Ignoranz der Konzernspitze sich überhaupt nicht zu bewegen und mit den Verhandlern ins Gespräch zu kommen ein Zeichen, dass weitere Maßnahmen geplant sind. "Das ist neben Märklin eine weitere Katastrophe für die Arbeitsplätze in Göppingen. Die Beschäftigten haben unter Beifall bestätigt, dass sie sich weiterhin für ihre Arbeitsplätze einsetzen und nicht untätig zusehen wollen, was mit der fast 100 Jahre alten Firma passiert. Unterstützt wurden die Versammlungsteilnehmer von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und Netzwerk Arbeitswelt, die mit 110 brennenden Kerzen und dem Schriftzug: Geschmay lebt! Mut für den Kampf um die Arbeitsplätze zu gesprochen haben.

Letzte Änderung: 26.05.2009