Politischer Aschermittwoch der IG Metall

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02.03.2017 Im Rahmen des traditionellen politischen Aschermittwochs der IG Metall Göppingen-Geislingen diskutierten die Gewerkschafter mit Dirk Neumann die derzeitige Rentenpolitik und alternative Gegenkonzepte.

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Die gesetzliche Rente entwickelt sich auf einem dramatischen Fehlkurs. Noch vor der Jahrtausendwende galt der allgemeine Konsens, dass der im Laufe des Arbeitslebens erarbeitete Lebensstandard in der Rente erhalten bleiben muss. Dies war auch durch die Kopplung der Rente an die Lohnentwicklung gewährleistet. Durch die Rentenreformen seit Anfang der 2000er folgte eine Abkehr von diesem Konsens. Inzwischen geht es nur noch um die Beitragsstabilität. Die Zeche werden insbesondere die Jüngeren bezahlen, wenn sich an der aktuellen Rentengesetzgebung nichts ändert.

Durch steigende Beitragssätze und gleichzeitig sinkendem Rentenniveau wird in naher Zukunft das Thema Altersarmut wesentlich mehr wie heute unser Bild bestimmen.
"Wenn selbst verhältnismäßig gut verdienenden Beschäftigten im Alter der sozial Abstieg und der Verlust von Lebensqualität droht, dann ist das ein Problem was jetzt dringend angegangen werden muss. Diese sog. Rentenreformen führen Rentenpolitisch in den Notstand.", so Neumann

IG Metall hat ein eigenes Rentenkonzept

Bereits im Juli 2016 hatte die IG Metall ihr Konzept veröffentlicht, dessen Basis die Forderung nach einer Stabilisierung und mittelfristigen Anhebung des Rentenniveaus ist. Der Werteverlust der Renten gegenüber den Löhnen muss gestoppt werden und die gesetzliche Rente muss wieder einen deutlich höheren Beitrag zur Lebensstandardsicherung für alle Beschäftigten leisten.

Die an den Vortrag anschließende Diskussion zeigte, dass das Thema Rente den Nerv der Zeit trifft. Viele Beschäftigte machen sich Sorgen, im Alter nicht mehr so leben zu können, wie sie es sich zuvor lange erarbeitet haben. Das Konzept der IG Metall kommt deshalb genau an der richtigen Stelle. Jetzt
2017, im Jahr der Bundestagswahlen müssen die Parteien endlich Farbe bekennen: Stehen sie für ein Alterssicherungskonzept mit auskömmlichen Renten oder schauen sie dem Sinkflug des Rentenniveaus weiter zu. Und hier sind sich alle einig: Zuschauen ist nicht. Jetzt muss die Rente thematisiert werden. In den Betrieben, auf der Straße und vor allem zwischen den Generationen. Jung und Alt müssen gemeinsam für eine neue solidarische Rente stehen.

Letzte Änderung: 02.03.2017