Allgaier will zukünftig 15 % Leiharbeit
Aus der Sicht von IG Metall, dem Betriebsrat sowie dem IG Metall Vertrauenskörper bei Allgaier sei die aktuelle Situation in Uhingen geprägt von einem Kulturwandel im Bereich der Personalpolitik. Dieser lasse den Betriebsrat und die verbliebene Belegschaft nicht zur Ruhe kommen.
Erst Menschen entlassen - dann Leiharbeit fördern
Unmittelbar nachdem 120 Menschen bei Allgaier ihren Arbeitsplatz verloren hätten, müssten Betroffene und Verbliebene in der NWZ lesen, dass die Geschäftsleitung in Uhingen zukünftig 15% der Belegschaft durch Leiharbeiter ersetzen wolle. Die IG Metall und der Betriebsrat erhielten nach dem Artikel zahlreiche empörte Anrufe mit der Aufforderung "etwas dagegen zu tun".
Aktionstag 24.02
"Das werden wir" - so Bernd Rattay, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Göppingen-Geislingen - "spätesten an unserem Aktionstag am 24.Februar 2011." An diesem Tag richtet sich die IG Metall bundesweit mit Aktionen gegen Leiharbeit und prekäre Beschäftigung.
"Die Ankündigung der Geschäftsleitung ist zynisch und ist Teil der politischen Propaganda des Arbeitgeberpräsidenten Hundt. Dieser lehnt die Regierungspläne, Beschäftigte auf Zeit genauso zu bezahlen wie die Stammbelegschaft strikt ab. "Wie es heute scheint, habe die Koalition dem Druck der Arbeitgeber nachgegeben", so Rattay weiter, "Wir werden dem entgegentreten und mit betrieblichen Aktionen im gesamten Landkreis gegen Leiharbeit und prekäre Beschäftigung am 24. Februar den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen". "Arbeit ist der wertvollste Rohstoff, den Deutschland besitzt." Auch die Geschäftsleitung von Allgaier müsse begreifen, dass faire Bedingungen die Grundvoraussetzung für Flexibilität und Motivation einer Belegschaft seien.
Bisher habe der Betriebsrat keiner Betriebsvereinbarung zugestimmt, die für einzelne Beschäftigte oder Gruppen die 25 Stunden/Woche vorsehe. Nachdem die Drohung der Geschäftsleitung, man werde bei Verweigerung der entsprechenden Betriebsvereinbarungen durch den BR eben andere Beschäftigten entlassen, nicht gefruchtet habe, drohte sie, alle frisch ausgelernten Auszubildende nur befristet zu übernehmen und anschließend loszuwerden.
Der Betriebsrat wolle sich nicht weiter erpressen lassen, auch nicht durch gezielte Fehlinformationen von Vorgesetzten denen der Betriebsrat aktuell durch ein Infoblatt entgegentrat. Ziel des BR und der IG Metall sei es, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voll zu beschäftigen und keine "Nasenpolitik" mehr zuzulassen. Einige der angeblich jetzt noch "überflüssigen" Beschäftigten könnten die Abarbeitung der neuen Aufträge im Presswerk unterstützen, so der Betriebsrat. Hier werden bereits seit Wochen Überstunden und an den Wochenenden Sonderschichten geleistet, um die Liefertermine halten zu können. Da brauchen wir keine Leiharbeit, so der Betriebsratsvorsitzende Hans Leitenberger.
Letzte Änderung: 11.02.2011