Armutsrisiko für Kinder
Frankfurt am Main - Die IG Metall hat prekäre Arbeit und Niedriglohn als Armutsrisiko für Kinder kritisiert. Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, hat die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Lebenslage von Kindern zum Anlass genommen, die Forderung nach einer fairen Ordnung auf dem Arbeitsmarkt zu bekräftigen. "Mit prekären Jobs können vor allem Alleinerziehende ihre Kinder nur schwer versorgen. Wir brauchen endlich wieder eine faire Ordnung am Arbeitsmarkt", forderte Huber. Dazu gehören die Umsetzung des Prinzips "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" in der Leiharbeit, flächendeckende Mindestlöhne und bessere Chancen für Frauen, von Teilzeit und Minijobs in Vollzeitstellen zu wechseln.
"Vor allem Alleinerziehende haben schlechte Chancen auf einen Vollzeit-Job oder überhaupt eine Stelle, die nicht im Niedriglohnsektor liegt." Seit der Wiedervereinigung in Deutschland gingen 16 Prozent mehr Frauen einem Job nach. Gleichzeitig habe aber die Vollbeschäftigung insgesamt um 20 Prozent abgenommen. Das bedeute, Frauen arbeiten derzeit vor allem in Teilzeit und in Mini-Jobs, kritisierte Huber.
Der IG Metall-Vorsitzende sprach sich erneut für bessere Kinderbetreuung aus. "Die IG Metall fordert einen Rechtsanspruch auf qualifizierte und kostenlose Ganztagskinderbetreuung bis einschließlich zum 14. Lebensjahr." Dann könne sich die Regierung das Betreuungsgeld sparen. Damit würden nur die alten Rollenbilder gefestigt, so Huber. Die zwei Milliarden könnten sinnvoller in flächendeckende Kinderbetreuung investiert werden.
Letzte Änderung: 03.08.2011