Große Tarifkommission hat getagt

Vorschaubild

16.05.2012 Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat am Nachmittag über den aktuellen Verhandlungsstand im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie beraten.

Empfehlung am Freitag weiter zu verhandeln

Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat am Nachmittag über den aktuellen Verhandlungsstand im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie beraten und empfohlen am kommenden Freitag in Sindelfingen mit den heute morgen unterbrochenen Verhandlungen fortzufahren.

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann berichtete zwar von Fortschritten bei den Themen unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und Leiharbeit. "Aber es sind noch einige dicke Brocken aus dem Weg zu räumen", sagte er dazu heute in Sindelfingen vor den 200 Mitgliedern des Gremiums.
Gleichzeitig betonte er, die Verhandlungen wären ohne den Druck der Warnstreiks vermutlich überhaupt nicht vom Fleck gekommen. "Rund 235.000 Beschäftigte aus 988 Betrieben im Warnstreik, das war ein mehr als deutliches Signal an die Arbeitgeber. Nur so war die jetzt wahrgenommene Bewegung der Arbeitgeber am Verhandlungstisch überhaupt möglich," sagte Hofmann.
Der Verhandlungsführer der IG Metall warnte jedoch davor, die vollzogene Annährung so zu interpretieren, als wäre der schwelende Tarifkonflikt bereits beigelegt. "Das ist nicht der Fall. Wir sind noch immer in einer Phase, an deren Ende womöglich doch noch über eine Urabstimmung und unbefristeten Arbeitskampf entschieden werden muss."
Hofmann betonte erneut, es werde einen Tarifabschluss 2012 nur dann geben, wenn alle drei Themen geregelt sind. "Bis dahin gilt es offene Fragen bei den qualitativen Themen sowie eine deutliche Differenz beim Entgelt zu überbrücken."
Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde Entgelterhöhungen von 6,5 Prozent für die 800.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten, sowie die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung bei Leiharbeit. Die Arbeitgeber bieten bislang 3 Prozent mehr Geld für 14 Monate, das entspricht 2,57 Prozent, gerechnet auf 12 Monate. Kommt es am Freitag in Sindelfingen zu keinem Ergebnis, wird die IG Metall das Scheitern der Verhandlungen erklären und beim Vorstand der Gewerkschaft den Antrag auf Urabstimmung und Streik stellen. Hofmann betonte, Streik sei die Ultima Ratio, das letzte Mittel. "Wir wollen ein Ergebnis, keinen Streik, aber wir scheuen nicht davor zurück."

Letzte Änderung: 16.05.2012