Abschluss nach mehrstündigen Verhandlungen

Nach mehrstündigen Verhandlungen haben sich die Firma Grüner und die IG Metall unter Beteiligung von Südwestmetall in der vierten Verhandlungsrunde am 24.05.2012 auf einen neuen Tarifvertrag verständigt.
Demnach steigen die Entgelte für die rund 300 Beschäftigten des Unternehmens Grüner Systemtechnik GmbH & Co. KG in Hausen und Geislingen ab 1. Juni 2012 um 4,3 Prozent.

Zusätzlich erhalten alle Vollzeitbeschäftigten nach dem Tarifvertrag für die Zeit vom 01.01.2012 bis 31.05.2012 einen Erhöhungsbetrag von 780,-- Euro. Für Auszubildende beträgt dieser Betrag 200,-- Euro. Die gewerblichen Beschäftigten erhalten den Erhöhungsbetrag mit ihrer Entgeltabrechnung für den Monat Mai 2012, die übrigen Beschäftigten mit ihrer Abrechnung für den Monat Juli 2012 ausbezahlt. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende April 2013. Mit der Einführung des Entgeltrahment-Tarif-Vertrages (ERA) bei Grüner gelten dann die aktuellen ERA-Entgelttabellen der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg. Die Einführung, der für Grüner neuen Entgeltstruktur, ist für den 01.01.2013 geplant und muss bis spätestens am mit Wirkung zum 01.04.2013 erfolgt sein.

Außerdem haben die Tarifvertragsparteien die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten sowie eine stärkere Mitsprache des Betriebsrates beim Einsatz von Leiharbeit in der Form vereinbart, dass ab 01.01.2013 diese wie alle anderen Regelungen des Flächentarifvertrages der Metall- und Elektroindustrie zur Anwendung kommen. Die Firma Grüner wird hierzu dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg (Südwestmetall) beitreten. Bis dahin ist die unbefristete Übernahme bereits seit 2011 bei Grüner in einem Haustarifvertrag geregelt.

Beim Einsatz von Leih- / Zeitarbeit haben sich die Betriebsparteien darauf verständigt, bis spätestens zum Jahresende 2012 eine Betriebsvereinbarung abzuschließen. In dieser Vereinbarung soll mit dem Betriebsrat der Einsatz von Leiharbeit, wie Einsatzzwecke, Einsatzbereiche und Volumen von Leiharbeit im Betrieb und die Ausgestaltung der betrieblichen Flexibilität geregelt werden. Dort können außerdem die Höhe der Vergütung der Leiharbeiter sowie die Höchstdauer des Einsatzes und Übernahmeregeln vereinbart werden. Im Gegenzug wird es bei Grüner eine Ausweitung der Quote der Beschäftigten mit 40-Stunden-Verträgen um 12 Prozent geben. Im selben Umfang müssen ab 2013 dann dagegen auch Vollzeitarbeitsverträge mit 30 Stunden zur Verfügung gestellt werden.

Für die ERA-Einführung wurden Regelungen vereinbart, die gegenüber dem Flächentarifvertrag eine besserer Absicherung des zukünftigen Einkommensniveaus für den Fall vorsehen, dass zukünftig eine Anrechnung von Tariferhöhungen auf den ermittelten Ausgleichsbetrag droht. Diese Situation ergibt sich, wenn das alte Entgelt von Beschäftigten das durch die ERA-Einführung ermittelte neue Entgelt überschreiten sollte und deshalb ein Ausgleichbetrag zur Einkommenssicherung bezahlt wird.

Tarifkommission berät Abschluss

Die Tarifkommission wird am Mittwoch, den 30.05.2012 über das Ergebnis beraten und es bewerten. Es wurde eine Erklärungsfrist bis zum 07.06.2012 vereinbar. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Göppingen-Geislingen, Bernd Rattay bewertet das erreichte Ergebnis als Erfolg.