Wohin steuert Europa?

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11.11.2012 Gerhard Wick, von der Bezirksleitung Stuttgart bei den IG-Metall Senioren Geislingen

Welche Chancen ein vereintes Europa der Bevölkerung bietet war Hauptthema des Referats.
Mit Beginn der EU begann die längste Friedensphase; freier Reiseverkehr, gleiche Währung.
Das alleine lohnt die Europäische Union zu verteidigen und nicht untergehen zu lassen.
Das ursprüngliche Wirtschaftsversprechen - allen wird es besser gehen - wurde bisher leider noch nicht erreicht.
Die Zeit zeigt, den südlichen Ländern geht es nicht besser. In Griechenland z. B. ist keine Perspektive mehr vorhanden. Sollte die EU auseinander brechen könnten wieder Zeiten wie vor 1945 auf uns zukommen. Das kann nicht im Sinne von uns allen sein
Was würde durch die DM Wiedereinführung geschehen? Dies käme einer Aufwertung der DM von 20 bis 25 % gleich und würde bedeuten die Produktion fällt ab. Andere Währungen würden abgewertet unsere Arbeit würde zu teuer; viele Firmen würden verstärkt im Niedriglohnsektor arbeiten und die ohnehin kritische Rentenerwartung wäre noch prekärer. Deutschland als reichstes EU Land redet über die Rente mit 67. kein anderes Land in Europa hat dieses Renteneinstiegsalter im Programm. Aber diese Länder werden nachziehen müssen. Gerhard Wick stellte in den Raum was wäre, wenn eine Troika über unser Leben bestimmen würde, unseren Politikern vorschlagen müsste Löhne und Renten rigoros zu kürzen, Tarifverträge auszusetzen.
Derzeit betragen die Staatsschulen in der EU ca. 8,2 Billionen, das Privatvermögen beläuft sich auf 27 Billionen somit wären die Staatsschulden eigentlich gedeckt, nur möchte niemand etwas abgeben.
Weiter sprach Gerhard Wick, über den im November in Kraft tretenden Tarifvertrag für die Leiharbeitskräfte. .Dieser erfordert jetzt und im Jahr 2013 eine breite Bekanntmachung und die Überwachung der Einhaltung , Leiharbeitslöhne müssen nach diesem Vertrag nach 6 Wochen Einsatz im selben Betrieb um 15% und , nach 9 Monaten um 50 % angehoben werden. Auch hier ist nach einem Jahr eine unbefristete Übernahme im Ausleiherbetrieb vorgesehen. Die Übernahme Verpflichtung gilt auch für Auszubildende, die mit der Lehrzeit fertig sind. Da manche Arbeitgeber versuchen werden diese Forderungen zu ihren Gunsten auszulegen bedeutet das, dass auch die Senioren im Gespräch, gefordert sind. An Infoständen und bei der Verteilung von Flyern.
Im Jahr 2013 muss auch verstärkt über die Rente 67 diskutiert werden Sinn oder eher Unsinn. Motto " gute Arbeit, gut in Rente". Stellt die Erhöhung des Renteneintrittsalters doch eine Rentenkürzung in Aussicht. Da kaum ein Arbeitgeber gewillt ist alternsbedingte Arbeitsplätze zu schaffen, den Mitarbeitern nicht die Möglichkeit bieten kann statt an der Werkbank an einem Büroarbeitsplatz zu arbeiten - wie es Frau von der Leyen fordert -. Hier stellt sich auch die Frage, ob nach 40 Jahren Maloche der Mensch an solche Tätigkeiten gewöhnt werden kann.
Der Mitarbeiter im Büro ist zwar körperlich weniger, aber geistig sehr gefordert. Was also würde geschehen, Ein Grossteil der Facharbeitskräfte käme trotz der von Frau v. d. Leyen beschlossenen Lebensleistungsrente, nur 10 bis 15 Euro über die Grundsicherung, und das bei 40 jähriger Berufstätigkeit und persönlicher Rentenvorsorge.
Mit erheblichem Kaufkraftverlust ist zu rechnen und wie der Abwärtstrend sich entwickeln würde kann sich jeder anhand der Zahlen denken Die Zahl der Rentner die durch Minijobs ihre Rente aufbessern müssen hat sich von 63000 im Jahr 2000 auf 120000 im Jahr 2011 erhöht.

Klaus - Peter Steiner

Letzte Änderung: 11.11.2012