Geschäftsleitung kippt Kompromiss

Warnstreik Tarifrunde WMF/proLOG

06.06.2013 Bei der WMF Tochter proLOG in Geislingen hat die Geschäftsleitung einen Kompromiss, der nach langen Verhandlungen gefunden wurde wieder gekippt. Belegschaft Enttäuscht von Geschäftsführung.

Nach dem Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie hatte die betrieblich Verhandlungskommission bei proLOG am Dienstag, den 21.5.2013 in Gesprächen mit der Geschäftsleitung ein Ergebnis erreicht. Es ging um die Bedingungen für die zukünftige Tarifbindung bei proLOG nachdem das Unternehmen seit Beginn 2013 nicht mehr Mitglied des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall ist.

Nach dem Gesprächsstand, dem unsere betriebliche Tarifkommission zugestimmt hatte, sollte die proLOG GmbH mindestens bis zum 31.12.2015 die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie in der jeweils aktuellen Fassung anwenden. Damit hätten alle IG Metall-Mitglieder bei proLOG Anspruch auf die aktuelle und bis 31.12.2015 auch auf die zukünftigen Entgelterhöhungen gehabt. Die jeweils aktuellen Geldbeträge der ERA-Entgeltgruppen in der Metall- und Elektroindustrie würden dann auch für alle Neueinstellungen gelten.

Ein unterschriebenes Verhandlungsergebnis gibt es bis heute nicht! Der Grund: Obwohl die Eckpunkte des Kompromisses auch von Seiten der Geschäftsleitung als "Absichtserklärung zum Ergebnis der Verhandlungen..." richtig protokolliert waren, stellte Herr Czypulovski am Dienstag, den 28.5.2013 die Eckpunkte des gefundenen Kompromisses wieder in Frage und forderte weitere Zugeständnisse.

Herr Czypulovski forderte, dass die Belegschaft bereits ab 1.7.2013 wöchentlich zwei Stunden unbezahlte Mehrarbeit leisten und dafür die Laufzeit der abgesicherten Tarifbindung sowie die versprochene Beschäftigungssicherung statt bis Ende 2015 nun nur noch bis zum Mitte 2015 gelten solle.

Am Montag, den 10.6.2013 findet ein letztes Gespräch unter Beteiligung des Geschäftsführers des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Herrn Denkers, statt. Hier wird sich entscheiden, ob die Gespräche nun endgültig gescheitert sind oder ob doch noch eine Lösung gefunden werden kann. Über das Ergebnis und das weitere Vorgehen werden die IG Metall Mitglieder auf der Mitgliederversammlung am Donnerstag, den 13. Juni 2013 ab 16.30 beraten und abstimmen. Bereits jetzt ist die Belegschaft von der Unzuverlässigkeit ihres Geschäftsführers tief enttäuscht erklärt der Betriebsratsvorsitzende Erdal Dogru.

Letzte Änderung: 06.06.2013