Respekt bei Schweizer Group Plattenhardt

Gemeinsame Offensive der IG Metall und Respekt! - Kein Platz für Rassismus

07.01.2014 Betriebsrat und JAV haben bei der Hattenhofener Gießerei das Thema Respekt! aufgegriffen und mit dem neuen Werkleiter Andreas Alberstadt eine gemeinsame Initiative angestoßen.

Nachdem die IG Metall im Kreis Göppingen schon einige Firmen als Unterstützer der Respekt!-Initiative gewinnen konnte schließt sich nun auch Schweizer Group Plattenhardt KG der Initiative an.

Betriebsrat, JAV und Werksleitung wollen mit dem Anbringen der Respekt!-Tafel ein Zeichen setzen, wollen das Thema aber auch inhaltlich im Betrieb gestalten.

Michael Kocken, IG Metall Gewerkschaftssekretär, sprach mit Werksleiter Andreas Alberstadt und dem neuen Betriebsratsvorsitzenden Mike Mädger.

Interview mit Betriebsrat und Werkleiter

Kocken: Wie ist die Idee entstanden sich aktiv an der Initiative Respekt! zu beteiligen?

Mädger: Wir haben uns den Haustarifvertrag 2008 erstreikt. Das haben wir nur erreicht, weil wir zusammengehalten haben. Da wir bunt gemischt sind, was die Herkunft angeht, ist es sehr wichtig, respektvoll miteinander umzugehen. Diesen Gedanken habe ich unserem neuen Werkleiter, Herrn Alberstadt, mitgeteilt, und für die Aktion Respekt in unserer Firma geworben.

Alberstadt: Während meiner bisherigen beruflichen Tätigkeiten ist mir immer wieder aufgefallen, dass Menschen nicht auf sich zugehen, sondern sich immer wieder versuchen gegeneinander abzugrenzen. Die Unterschiede werden eben nicht dazu genutzt, aus der Vielfalt voneinander zu profitieren, sondern Barrieren aufzubauen. Das fängt mit "Kleinigkeiten" wie unterschiedlichen Hobbys an und geht bis zu extremen Fällen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Gleichzeitig habe ich auch immer wieder erlebt, das Menschen die aufeinander zugehen und neugierig aufeinander sind, wesentlich mehr vom Leben haben und für mich auch einen zufriedeneren Eindruck machen. Der Begriff Respekt ist für mich schon seit einigen Jahren wichtig für meine tägliche Arbeit. Viele die mich kennen, wissen das ich diesen schon immer als Basis für die Zusammenarbeit meiner Mitarbeiter auch einfordere. Unter anderem steht er auch als einer von fünf Leitlinien an unsere Schweizer Group Informations Zentrum. Als ich durch unseren Betriebsratsvorsitzenden Herrn Mädger von der Aktion Respekt! gehört hatte, wußte ich sofort, dass diese Aktion genau das ist, was wir hier in unserem mulitkulturellen Unternehmen in Hattenhofen brauchen. Die Beispiele der Umsetzung in anderen Unternehmen haben mich sofort begeistert.

Kocken: Es soll ja nicht nur eine Tafel angebracht werden. Welche Ideen gibt es bis jetzt, das Thema zum Thema zu machen?

Mädger: Die Tafel und die Blechschilder sind nur der Knopf, der eine Reaktion unter den Kolleginnen und Kollegen auslösen soll. Wir wollen auch eine Betriebsvereinbarung zum Thema Konfliktmanagement/ Mobbing mit der Geschäftsleitung vereinbaren, um hier eine Hilfestellung zu geben, wenn Konflikte entstehen. Wir möchten für die Zukunft erreichen, dass wir hier gerne arbeiten.

Alberstadt: Hier stehen wir noch am Anfang der Ideenfindung. Ich möchte nicht nur die Aktionen anderer Firmen kopieren, sondern auch die Ideen unserer Mitarbeiter mit einbeziehen. Allerdings ist mir auch bewußt, dass das Unternehmen hiermit anfangen muss, so dass unsere Mitarbeiter auch sehen das wir es ernst meinen. Konkret könnte ich mir vorstellen, das wir hier Aktionen machen bei denen wir z.B. einmal zeigen was es mit den Festen und Feiertagen in anderen Ländern auf sich hat und welche Bedeutung diese für die Mitarbeiter in ihrem Leben haben. Auch finde ich es sehr schade, dass bei Fragen zu unterschiedlichen Religionen fas timmer nur auf die Unterschiede aber nur selten auf die Gemeinsamkeiten eingegangen wird. Aber auch Aspekte wie Außenwirkung auf Kunden, Lieferanten und Besucher ist mir wichtig. Hier kann soetwas wie das Respekt! Schild helfen, darf aber sicherlich nicht das einzige sein was wir machen.

Kocken: Wie können sich Betriebsrat und die Beschäftigten einbringen, damit das Thema Respekt! langfristig im Unternehmen verankert wird?

Mädger: Wir dürfen die Probleme, die wir haben, nicht mehr unter den Teppich kehren. Unser Ziel ist, dass sich jeder Beschäftigte an einen Betriebsrat seines Vertrauens wenden kann, damit eine Lösung gefunden werden kann. Dieses Vertrauen müssen wir uns gemeinsam erarbeiten, dann haben wir die Chance, etwas zu verbessern. Wenn uns das gelingt, dann können wir viel für uns alle erreichen.

Alberstadt: Ich bin überzeugt dass wir so eine Aktion nicht erzwingen können und sollten. Sie muss schon von allen im Unternehmen kommen. Deshalb ist es so enorm wichtig, dass wir alle ermutigen ihre Beiträge zu leisten. In den bisher geführten Gesprächen habe ich große Neugier gespürt "Was da wohl kommt?" Wenn wir es schaffen dass viele Mitarbeiter auch Beiträge dazu bringen, wird dies das "miteinander Arbeiten" nachhaltig verändern. Wenn Betriebsrat und Werkleitung hier mit gutem Beispiel voran gehen, haben wir das wichtigste geschafft, nämlich den ersten Schritt in Richtung aufeinander zugehen, statt sich voneinander abzugrenzen.

Gutes Beispiel

Die IG Metall Göppingen-Geislingen meint, dass Betriebsräte und Arbeitgeber ein gutes Beispiel geben müssen. Für eine erfolgreiche Arbeit ist auch ein respektvoller Umgang miteinander wichtig.

Du willst auch eine RESPEKT!-Aktion bei dir im Unternehmen starten? Dann wende dich doch einfach an Deine IG Metall.

Für Fragen und Anregungen stehen wir jederzeit zur Verfügung.

Michael Kocken
07161-963 49 14
michael.kocken@igmetall.de

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Betriebsrat, JAV, Werkleitung

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Letzte Änderung: 07.01.2014