Sozialtarifvertrag für proLOG gefordert

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22.06.2014 Auf der Betriebsversammlung der Logistiktochter der WMF AG, proLOG in Geislingen, stellte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Bernd Rattay, Forderungen der IG Metall zu einem Sozialtarifvertrag vor.

IG Metall fordert Sicherheit trotz Teilschließung

Im Rahmen der im Konzern geplanten Betriebsänderung könnte es bei proLOG in Geislingen bereits 2015 zu über 170 betriebsbedingten Kündigungen kommen, so Rattay. Nach bisherigen Informationen wolle der Konzern dabei über eine "Teilbetriebsschließung" eine Sozialauswahl verhindern. Anders als in der WMF AG wären damit bei proLOG soziale Härten unausweichlich, da in einem solchen Fall auch Altersgesicherte, Schwerbehinderte und langjährige Beschäftigte gekündigt werden könnten.

Diese Nachricht habe bei den Betroffenen zu Ohnmacht, Verzweiflung, Wut und zahlreichen Protesten geführt. Die daraus resultierenden psychischen Belastungen führten zu einer hohen Krankenquote.
Im Rahmen der Gespräche über die geplante Betriebsänderung auf Konzernebene wurde von Seiten des Vorstandes auf die dadurch entstandene Rückstands- und Produktivitätsproblematik verwiesen.

Beschäftigungsperspektive mit verbindlichen Regelungen

Betriebsrat und IG Metall hatten daraufhin erklärt, dass die Situation nur dann nachhaltig verbessert werden könne, wenn den betroffenen Beschäftigten eine Beschäftigungsperspektive geboten werde. Hierzu fordert die IG Metall nun verbindliche Regelungen auf der Grundlage eines Tarifvertrages für proLOG.
Nach einer intensiven Diskussion auf einer gut besuchten Mitgliederversammlung der IG Metall am Mittwoch, den 04.06.2014 hat die betriebliche Tarifkommission von proLOG am 16.06.2014 folgende Forderung zu einem Sozialtarifvertrag beschlossen:

Forderungen

1. Beschäftigungssicherung bis 2018.
2. Schaffung von alternativen Arbeitsplätzen am Standort oder anderen Standorten unter tariflichen Bedingungen.
3. Sozialverträgliche Lösungen über Angebote zum freiwilligen Ausscheiden mit Abfindungen auch für rentennahe Jahrgänge und eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft.
4. Nachteilsausgleich in Form von Fahrtkostenzuschüssen und Umzugshilfen bei Weiterbeschäftigung an anderen Standorten.

Forderungen beschlossen und vorgestellt

Die Forderungen wurden am 17.06.2014 der Geschäftsleitung übermittelt und allen Beschäftigten auf einer Betriebsversammlung vorgestellt.
"Sozialverträgliche Lösungen" - zu denen sich auch der Vorstand der WMF AG immer wieder öffentlich bekennt - benötigten Zeit, so Bernd Rattay. Um die Beschäftigten in dieser Zeit abzusichern, sei eine Beschäftigungssicherung bis 2018 notwendig. Bis dahin dürfe keiner arbeitslos werden, fordern Betriebsrat und IG Metall. Ein Sozialtarifvertrag könne auch dazu beitragen, dass die von Geschäftsleitung und Vorstand geforderte Produktivität bis zur Umsetzung der Maßnahmen erhalten bleibe und Risiken für den WMF Konzern vermieden würden.

Anhang:

MetallNachrichten proLOG

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Letzte Änderung: 22.06.2014