Diskussion zur Tarifrunde 2015

IG Metall Tarif 2015: Wir für mehr

03.11.2014 Vertrauensleute und Betriebsräte der IG Metall Göppingen-Geislingen diskutierten die Tarifforderung für die Metall und Elektroindustrie in 2015.

Renate Gmoser, die 2 Bevollmächtigte der IG Metall Göppingen-Geislingen, stellt zu Beginn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor, unter denen die anstehende Tarifrunde laufen soll. Neben einer deutlichen Entgelterhöhung wird es 2015 um zwei weitere große Themen gehen.

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Die Regelungen zur Altersteilzeit müssen an die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst werden. "Dabei ist ein Ziel, die Alterszeilzeit für die für die unteren Entgeltgruppen attraktiver zu gestalten, da es diesen Kolleginnen und Kollegen bisher oft nicht möglich war, mit ihrem Einkommen in Altersteilzeit zu gehen" so Renate Gmoser. Außerdem soll die Mitbestimmung der Betriebsräte bei der Auswahl der Altersteilzeitler und der Mittelverwendung, wenn die tariflich vereinbarte Altersteilzeitquote nicht ausgeschöpft wird, gestärkt werden. " Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Südwestmetall bei der Auswahl von Altersteilzeitlern alleine entscheiden will und nur sogenannte "Low-Performer" ein Angebot zur Altersteilzeit bekommen sollen. Das werden wir nicht mitmachen, wir wollen einen Anspruch für alle Kolleginnen und Kollegen. Und wenn die Mittel nicht ausgeschöpft werden müssen sie z.B. für die Weiterbildung genutzt werden", so Gmoser weiter.

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Der Zweite große Themenblock ist die Qualifizierung. "Die IG Metall Baden-Württemberg hat sich entschlossen den Tarifvertrag zur Qualifizierung zu kündigen um substanzielle Verbesserungen durch zu setzen," so Pascal Holz, Sekretär bei der IG Metall Göppingen- Geislingen. "Neben den bisherigen Regelungen wollen wir in dieser Tarifrunde den Anspruch auf eine durch den Arbeitgeber geförderten persönlichen Weiterbildung durchsetzen."

Weiterbildung ist besonders für drei Beschäftigtengruppen entscheidend: Für An- und Ungelernte, um auch übermorgen, nach der nächsten Runde der Umstrukturierung einen Job zu haben; Junge Auslerner wollen häufig nach der Ausbildung weiter machen und sollen das Rückgrat der Betriebe von morgen bilden. Und für Beschäftigte in den Betrieben die nach einigen Jahren Betriebszugehörigkeit noch mal durchstarten wollen und für die das Thema Weiterbildung oft an den finanziellen Rahmenbedingungen scheitert.
Um eine gute Lösung für diese Personengruppen durchzusetzen ist angedacht eine Mischung aus geförderter Teilzeit analog zur Altersteilzeit, Stipendien und Nutzung öffentlicher Förderung zu vereinbaren.

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In der anschließenden Diskussion mit den Metallerinnen und Metallern ging es neben diesen beiden Themen auch um die Entgeltforderung. Der Schwerpunkt der Diskussion bewegte sich zwischen 5 und 6,5 % auf 1 Jahr Laufzeit. Einzelne Stimmen gaben die Forderung nach einem Festgeldbetrag zu Bedenken.
Am 25. November wird die große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg die Forderung beschließen.

Allen Teilnehmern ist klar, dass eine erfolgreiche Tarifrunde am Ergebnis zu messen ist und nicht an der Höhe der Forderung. Deshalb beginnen jetzt die Planungen für betriebliche Aktionen, Warnstreiks bis hin zum Streik.

Auch schon vor Ende der Friedenpflicht tragen wir unsere Forderungen auf die Straße und Plätze, um unsern Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Letzte Änderung: 03.11.2014